Die Bekämpfung des Eichenprozessionspinner hat seit 2019 gute Erfolge gezeigt. Um die Bürger im Landkreis weiterhin vor den gefährlichen Raupenhärchen zu schützen, wird voraussichtlich ab 19.05.2021 ein Biozid vom Hubschrauber aus versprüht. Immer noch eine spektakuläre Aktion.
Den hochallergenen Schmetterlingsraupen wird mit dem hochwirksames Bakterium bacillus thuringiensis zu Leibe gerückt. Für den Menschen völlig unschädlich und biologisch abbaubar, aber tödlich für die gefräßigen Raupen, die es beim Fressen der besprühten Eichenblätter aufnehmen.
Landkreis unterstützt die betroffenen Kommunen – Keine Landesmittel für die Bekämpfung
Rund 90.000,- Euro kostet die vom Landkreis koordinierte Befliegung, weitere 140.000,- Euro werden für die zusätzliche Bekämpfung vom Boden aus anfallen. Den Großteil davon müssen die betroffenen Kommunen tragen. „Das Land verweigert immer noch eine Kostenbeteiligung. Damit die Kommunen nicht auf den Kosten sitzen bleiben, haben wir auch für dieses Jahr Gelder im Haushalt bereitgestellt, um die betroffenen Kommunen zu entlasten,“ ärgert sich CDU-Fraktionsvorsitzende Telse Dirksmeyer-Vielhauer. Schon in den letzten Jahren wurde die Beteiligung des Landes vergeblich eingefordert (siehe Archiv Bericht vom 22.02.2019 Eichenprozessionsspinner – Land darf die Menschen nicht im Regen stehen lassen).
Ausbreitung nach Westen
Der Eichenprozessionsspinner breitet sich im Landkreis immer weiter nach Westen aus. Einsatzschwerpunkt der Bekämpfung ist daher nicht mehr nur die Samtgemeinde Brome, sondern auch die Samtgemeinde Meinersen sowie die Gemeinden Sassenburg und Rötgesbüttel.
Gefährliche Brennhaare
Die Raupen sind mit feinen Gifthärchen bedeckt, die sehr leicht abbrechen und durch die Luft verteilt werden. Sie lösen heftige Hautreizungen mit Brennen, Juckreiz und Quaddelbildung bis hin zu Atembeschwerden und allergischen Schockreaktionen aus. Wenn die Bekämpfung rechtzeitig im Jahr erfolgt, sind die Härchen noch nicht ausgebildet. Hoffen wir also auf gutes Flugwetter!
Übrigens: Eichenprozessionsspinner sind Nachtfalter. Ihren Namen verdanken sie der Eigenart ihrer Raupen zum Fressen in langen typischen „Prozessionen“ gemeinsam in die Baumkronen zu wandern. Mit bis zu 30 Tieren nebeneinander können sie 10 Meter lange Prozessionen bilden.