Landrat Dr. Andreas Ebel durfte als fast einziger Mann im vollbesetzten Rittersaal die Veranstaltung mit einer Begrüßungsansprache eröffnen. |
Sein wichtigstes Resümee lautete: „Gute Angebote für Frauen,die es ihnen ermöglichen in den Beruf zurückzukehren, waren noch vor 30 Jahren rar gesät. Umso bedeutungsvoller ist, was die Gleichstellungsbeauftragten und Frauenverbände seither geleistet haben.“Es wurde viel geschafft und geschaffen. Und er zählte auf:Die Einrichtung eines Frauenhauses, das Frauenzentrum, die Biss Beratungsstelle, die Täterberatung sowie die Netzwerkarbeit gegen häusliche und sexuelle Gewalt. Die Ausweitung der Betreuung für Kindergartenkinder, Krippenplätze und Ganztagsangebote an Schulen sowie Schulmensen im Landkreis. Heute ist Gifhorn eine frauenfreundliche Kommune |
Vor allem in den Köpfen hat sich viel getan. Das wurde deutlich, als die ehemaligen Landrätinnen Margarete Pertzel und Marion Lau in einer Talkrunde berichteten, wie vor 30 Jahren um die Einrichtung einer Gleichstellungsstelle im Landkreis gerungen wurde. Viele sahen die Notwendigkeit einer solchen Stelle nicht. Zu nah waren wahrscheinlich noch die Zeiten, als Frauen nur mit Genehmigung ihrer Ehemänner berufstätig sein durften oder ein eigenes Konto einrichten konnten.Männer zuckten beim Wort „Frauenbeauftragte“ zurückAnfangs waren die Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten eher die einer „Frauenbeauftragten“, auch wenn sie so nicht heißen konnte. Die Männer zuckten bei dem Wort zurück, erinnete sich Ex-Landrätin Margarete Pertzel. Gleichberechtigung musste auf vielen Gebieten erst durchgesetzt werden. |
Aber auch heute ist noch viel zu tun. Viele junge Frauen fühlen sich sehr gleichberechtigt. Aber bei der Jobsuche müssen sie oft erfahren, dass immer noch eine mögliche Familiengründung für manchen Arbeitgeber ein Einstellungshinderniss ist. Entsprechend betonte Landrat Dr. Andreas Ebel „Nach wie vor ist die kontinuierliche Verbesserung aller Rahmenbedingungen wichtig, damit Frauen in der Gesellschaft gleichberechtigt leben können.“ Gerade gute Angebote im Kinderbetreuungsbereich sind wesentlich für die Vereinbarung von Beruf und Familie.Neue Herausforderungen kommen hinzu
Auch neue Aufgaben sind hinzugekommen, hebt Dr. Ebel hervor: „Die Integration der weiblichen Zugewanderten ist eine besondere Herausforderung, damit auch für sie Gleichberechtigung keine leere Worthülse bleibt.“ Auf dem Foto: Landrat Dr. Andreas Ebel dankt Christine Gehrmann für ihre Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Gifhorn. |