Soll der Sperrmüll weiter an drei festen Terminen im Jahr abgeholt werden oder soll jeder Bürger seinen Sperrmüll individuell anmelden? Diese Frage hatten die Abgeordneten im Gifhorner Kreistag zu entscheiden. Eine Frage, die zu intensiven Diskussionen in den Fraktionen geführt hat. |
Letztlich sprachen sich 28 Abgeordnete für die Beibehaltung des bisherigen Systems aus, nur 18 wollten eine Umstellung auf das neue Abrufsystem.„Das Thema wurde in der Fraktion intensiv diskutiert. Wir hatten in der Fraktion ein deutliches Votum für das bisherige System,“ macht CDU-Fraktionsvorsitzende Telse Dirksmeyer-Vielhauer deutlich. |
Es gab gute Gründe für beide Systeme. Während insbesondere im Stadtgebiet Gifhorn der „Mülltourismus“ durch insbesondere osteuropäische Sperrmüllsammler von vielen Bürgern als störend empfunden wird, befürchtet man in den eher ländlich geprägten Regionen des Landkreises die illegale Ablagerung vom Sperrmüll in Wald und Feldmark. Auch die Mehrkosten für das aufwendigere Abholsystem in Höhe von 40.000,- Euro, ursprünglich war sogar von 75.000,- Euro die Rede, waren mit ein Argument.Abrufsystem war schon einmal gescheitertBeim neuen System auf Abruf hätte jeder Bürger selber aktiv seinen eigenen Sperrmülltermin anmelden müssen. Mal schnell auch etwas vor die Tür stellen, das wäre nicht mehr möglich gewesen. Ein solches Abrufsystem war in der Vergangenheit im Landkreis schon einmal ausprobiert worden. Der Versuch wurde nach drei Jahren eingestellt. Es hatte nicht funktionierte. Auch aus diesem Grund sollte das bestehende System nicht angetastet werden. Schließlich funktioniert es! Die Bürger können sich auf die drei Abholtermine einrichten. |
Illegaler Sperrmüll in der Landschaft kostet viel GeldIm Nachbarlandkreisen gibt es das Abholsystem. Hier zeigte sich, dass zwar für die Mitgliedsgemeinden Kosten für das Reinigen der verschmutzten Lagerplätze der Müllsammler entfallen. Es entstanden aber neue zusätzliche Kosten für Beseitigung von illegal in der Natur entsorgten Müll. So musste der Landkreis Celle im Jahr 2013 aus der Natur 63 Tonnen „Wildmüll“ wieder abfahren und entsorgen. 80 % des Mülls waren Möbel, Teppiche und Tapeten, also klassischer Sperrmüll. Alleine die Kosten für die Entsorgung betrugen rd. 31.500,- Euro. Hinzu kamen die Mitarbeiter- und Sachkosten. |