Aber Hannover lässt den Landkreis im Stich! Der Ruf nach mehr Impfdosen für den Landkreis Gifhorn verhallt beim Land. Obwohl der Landkreis Gifhorn die höchste Inzidenz in ganz Niedersachsen hat, wird der Lieferintervall sogar vergrößert.
Am Wochenende 09./10.01.2021 hat der Landkreis die Marke von 250 neu Infizierten innerhalb von 7 Tagen überschritten. Landrat Dr. Ebel forderte das Land bereits davor auf, dem Landkreis die doppelte Impfstoff-Charge zu liefern, um schnellstmöglich alle Alten- und Pflegeheime und sodann die Kliniken im Landkreis mit Impfstoff zu versorgen. Trotz mehrfacher Nachfragen erhielt er keine Antwort.
Weniger Impfdosen statt mehr
Stattdessen kam nur eine Mitteilung über die nächsten Lieferdaten des Impfstoffes. Erst am 22.01.2021 erhält der Landkreis wieder Impfdosen. Damit wird der Lieferintervall von 7 auf 10 Tage verlängert. Statt mehr Impfdosen die gleiche Menge mit größerem Abstand.
Bestürzt über diese Information mahnte Landrat Dr. Andreas Ebel der Landrat die Unterstützung des Landes bei der Sozialministerin Carola Reimann an.
Verlängerung des Lieferintervalls unverantwortlich
Er wiederholt seine Forderung an das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung: „Wir müssen unbedingt zu dem Lieferintervall von sieben Tagen zurückkehren. Darüber hinaus fordere ich für den Landkreis Gifhorn eine zusätzliche Lieferung von Impfstoff, um neben den Alten- und Pflegeheimen auch die Kliniken im Landkreis Gifhorn schnellstmöglich mit Impfstoff zu versorgen. Sollte das Land unserer Forderung von Anfang dieser Woche nicht nachkommen, können wir nicht an unserem Ziel festhalten, nächste Woche die Erstimpfung in allen Einrichtungen abzuschließen. Es ist für mich nicht mehr nachvollziehbar, wie das Land Niedersachsen agiert. Wir haben bedauerlicherweise immer noch die höchste Inzidenz in ganz Niedersachen. Das Land lässt uns im Stich.“
Impfteams können nicht weiterarbeiten
Bleibt es bei den angekündigten größeren Lieferabständen kann der Landkreis Gifhorn seine Absicht, die Alten- und Pflegeheime möglichst schnell durch zu impfen, nicht zeitnah umsetzen. Denn, wenn nun auch noch weniger Impfstoff als geplant zur Verfügung steht, können die mobilen Impfteams maximal noch am Samstag, 16. Januar 2021, impfen. Erst eine Woche später, am darauffolgenden Samstag, 23. Januar 2021, könnten sie weiterimpfen.
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